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Monteverdis Marienvesper – eine klingende Epochenwende

Mai 16 @ 19:00 21:00

HERZLICHE EINLADUNG

Monteverdis Marienvesper – eine klingende Epochenwende

Claudio Monteverdi: „Vespro della Beata Vergine“ SV 206 (Marienvesper)

Mitwirkende

  • Jan van Elsacker (Tenor) und Vokalsolist:innen der Hochschule für Musik Trossingen
  • Ensemble des 17. Jahrhunderts des Instituts für Aufführungspraxis der Hochschule für Musik Trossingen
  • Chor der Hochschule für Musik Trossingen
  • Chor der Hochschulen für Kirchenmusik Rottenburg und Tübingen (Einstudierung: Prof. Marius Mack)
  • Zinkklasse der Schola Cantorum Basiliensis
  • Künstlerische Leitung: Prof. Michael Alber und Prof. Lorenz Duftschmid

Claudio Monteverdis „Marienvesper“, die „Vespro della Beata Virgine“, ist ein Meilenstein der Kompositionsgeschichte und markierte mit ihrer Veröffentlichung 1610 den Beginn einer neuen kirchenmusikalischen Epoche. Monteverdi gilt nicht nur als Erfinder der Gattung Oper, sondern auch als Innovator der abendländischen Musik und Wegbereiter vom traditionellen polyphonen Stil der alten Meister zur nahezu unbegrenzten „Freiheit“ der sogenannten Seconda prattica. Somit war er ein moderner Brückenbauer von der Spätrenaissance zu einer noch unberührten neuen Welt des aufkommenden Barock. Eine plastische, lebendige, dramatische Textausdeutung durch die Musik war Monteverdi wichtiger als traditionelle Kontrapunktregeln und ermöglichte Musikerinnen und Musikern bisher unbekannte interpretatorische Freiheiten. Auf geniale Art und Weise sind in der „Marienvesper“ traditioneller und neuer Stil kunstvoll und kontrastreich miteinander verflochten.

Neben Psalmvertonungen und einem Hymnus als übliche Bestandteile der liturgischen Vesper erhält die „Marienvesper“ jedoch durch das „Magnificat“, den Lobgesang der Maria aus dem Lukas-Evangelium eine ganz besondere, bis heute aktuelle soziale und gesellschaftliche Dimension. „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen, die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehn“ – diese zentrale Aussage des „Magnificat“ ist eine Forderung nach Befreiung aus Macht- und Unrechtverhältnissen, überdies ausgesprochen von einer Frau in einer damals klar patriarchalischen Gesellschaft.

Die „Marienvesper“ bietet in seiner klanglichen und formalen Vielfalt und Freiheit unterschiedlichster vokal-instrumental Besetzungen abendfüllenden Klanggenuss, der Ohren und Augen öffnet für ein epochales musikalisches Kunstwerk – und erstaunlicher Aktualität.

Die Lehrenden und Studierenden des Instituts für Aufführungspraxis der Hochschule für Musik Trossingen und ihre Ensembles sind gemeinsam mit dem Hochschulchor seit vielen Jahren spezialisiert auf groß besetzte Musik aus Renaissance und Barock. Als Partner wirken im aktuellen Projekt der Chor der Kirchenmusikhochschulen Tübingen und Rottenburg sowie die Zink-Klasse der Schola Cantorum Basiliensis mit.

Wie zuletzt im Frühjahr 2023 bei der Aufführung von Bachs „Matthäus-Passion“ stellt Prof. Michael Alber seinem Hochschulchor die namhaften Spezialist*innen des Trossinger Instituts für Aufführungspraxis sowie ausgewählte Gäste zur Seite. Das Repertoire des Trossinger Hochschulchors der vergangenen Jahre zeugt von einer bemerkenswerten Gattungs-, Stil- und Epochenvielfalt und umfasst alle großen chorsinfonischen Werke der Kompositionsgeschichte: von den Oratorien und Passionen Bachs über die Oratorien der Klassik und Romantik sowie der Chorsinfonik des 20. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken, aufgeführt in vielen Konzerten zwischen Bodensee, Stuttgart, Ulm und Schwarzwald.

Die Ensembles des 16. und 17. Jahrhunderts bestehen aus Studierenden und Lehrenden des Instituts für Aufführungspraxis der Hochschule für Musik Trossingen und sind das Forum für größer besetzte Ensemblewerke der Renaissance und des Barock mit Sängern und Szene. Hier wird in Theorie und Praxis an Madrigal, Canzona, Messe, Masque, Motette, Consort, Lied, Singspiel, Oratorium und Oper gearbeitet. Neben Auftritten u.a. in Montepulciano (IT), Berlin, Straßburg (FR), Shanghai und Nanchang (CN) stellen Jahr für Jahr die Bergkonzerte in der Wallfahrtskirche auf dem Spaichinger Dreifaltigkeitsberg im Frühsommer ein Highlight dar.

Eintrittspreise: siehe Veranstalter

Foto: HfM Trossingen

Preis siehe Veranstalter



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